Die Schatten werfen lange Linien, sie hechten lechzend im Flug hinüber zu der anderen Seite der Brücke. Schatten zeichnen mit leichter Hand, was niemand sehen kann. Balance-Akt Auf dem Seil zwischen Dunkelheit und Licht. Die Nacht flimmert im Takt, der Beton macht, dass meine Sicht verwischt. Wieder draussen bei den Wänden am suchen und atmen und versuchen zu sagen, den urbanen Limbus leise auf den Gleisen betasten, Nachtigallenflug bunter machen, bebildern. Die Stadt legt ab ihr Gewand An diesen verborgenen Nebelwinkeln Und ich sehe sie, wie sie wirklich ist: hässlich und schön zugleich. Gähnend und tiefschwarz lachen mir die Tunnelschlunde entgegen, und meine Träume ranken sich zärtlich hoch zum sternenlosen Smoghimmel. Und es ist still. So still, dass ich höre, wie der Wind eine Melodie auf den Löchern meiner Seele spielt. Sie klingt schön und zerbrechlich. Und aus dem Augenwinkel, Schattenspiel, Aus der Stille hinüber zu mir, hoch über die bemalten Wände, erhebt sich langsam die Schönheit aus der Tiefe.