Großer Tag der Jungen Münchner Literatur, 24. Januar 2015

In Bühne frei by Nora Zapf0 Comments

50 Autorinnen und Autoren, 4 Hallen, 3 DJs, 8 Stunden Lesungen: am 24. Januar startet in München zum ersten Mal der „Große Tag der jungen Münchner Literatur“. Es tut sich was in der Münchner Literaturszene, und das wird jetzt gezeigt! Neue Lesereihen und private Texttreffen sind entstanden, immer häufiger und an immer mehr Orten gibt es einen  regelmäßigen Austausch junger Literatur in der Stadt – es bewegt sich was in München…

In zwei Hallen des „Einstein Kultur“ lesen die Autorinnen und Autoren, die Lesereihen, Zeitschriften, Schreibwerkstätten und andere Initiativen zur Förderung junger Literatur stellen sich vor. Drei Gattungen werden in den 45-Minuten-Blöcken gemischt: Lyrik, Prosa und Spoken Word. Die Lesungen finden vom Nachmittag bis in die Nacht statt, danach steigt eine Party mit den DJs Tambien (Public Possession, E.S.P. Institute) und Simian Keiser.

Von den Autorinnen und Autoren, alle 1980 oder später geboren, sind manche schon mehrfach veröffentlicht, manche noch „unbeschriebene Blätter“, bisher unveröffentlicht – so soll die ganze Bandbreite jungen Schreibens in München abgebildet werden, von weniger etablierten Autor_innen bis zu bekannten Namen wie die der Prosaautorinnen Lena Gorelik und Max Scharnigg, des Slam Poeten Alex Burkhard oder der Lyrikerin Heike Fröhlich.

Der „Große Tag“ ist ein Forum für den Austausch von jungen Autor_innen aller Genres, von Lesebühnen und Schreibwerkstätten und von literarischen Institutionen der Stadt wie dem Literaturhaus und dem Lyrik Kabinett. Er soll für alle einen Überblick geben, in welchen Kellern, Bibliotheken, Ateliers, Wohnzimmern oder Sälen Literatur in München passiert.

Auch junge Kunst aus München ist an dem Tag dabei: Jonas von Ostrowski und Johannes Tassilo Walter stellen Installationen vor, die eigens für die Lesehallen des „Einstein Kultur“ angefertigt wurden. In einer dritten Halle, in der sich Lesende wie Publikum an einer Bar und auf Bierbänken oder Sofas aufhalten können, werden Bilder von Catalina Schenk gezeigt.

Es moderieren sowohl Vertreter von Literaturhaus und Lyrik Kabinett, als auch Moderatoren Münchner Poetry Slams, außerdem Autorinnen und Autoren.

Infos zum Programm und zu den Lesenden gibt es hier:

www.grossertagderjungenmuenchnerliteratur.com

Alle, die am 24. Januar bisher noch nichts vorhaben, sollten den Tag schonmal im Kalender markieren und unbedingt nach München kommen, um zu sehen, was passiert.  

Der „Große Tag der jungen Müncher Literatur“ wird organisiert von Tristan Marquardt, Daniel Bayerstorfer und Nora Zapf und findet statt in Kooperation mit dem Lyrik Kabinett, dem Literaturhaus München und mit freundlicher Unterstützung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.

 

STIMMEN ZUM GROSSEN TAG

 

Lara Theobalt (Lyrikerin): „Ich bin sehr gespannt auf den Tag. Die Idee, die junge Literaturszene Münchens in einer Veranstaltung unterzubringen ist außerordentlich. Nicht nur, weil sie unglaublich divers ist, sondern die meisten Autoren und Autorinnen rechte Einsiedler. Es wird eine Gelegenheit werden, sich kennenzulernen, zu vernetzten. Es wird eine Überdosis Text geben und sicher auch Langzeitwirkungen.“

Nina Sahm (Prosaautorin):Die Idee ist nicht nur grandios, sie ist auch sehr wichtig und hoffentlich der Zündstoff für viele weitere literarische Veranstaltungen. Der GTDJML zeigt, dass in München literarisch allerhand los ist und dass sich viele spannende Autoren jenseits der bereits bekannten und etablierten Ballungsräume für junge Literatur wie Berlin, Leipzig oder Hildesheim versammelt haben.“

Krister Schuchardt (Hörspielautor): „Der Münchner greift nur nach Etabliertem, ob er nun Lebensmittel kauft, einem Lifestyle frönt oder sich Kultur antut. Es gibt bemerkenswerte Menschen, gute Ideen und Veranstaltungen, ein paar Treffpunkte, – aber von einer Münchner Literaturszene kann nicht die Rede sein. Es gibt hier in lebensfähigen Sphären eigentlich nur eingekaufte Kultur. Wir müssen aufwändig so tun, als hätten wir uns längst etabliert, sonst kaufen wir uns das mit der Kunst nicht einmal selbst ab. Ich sehe die Veranstaltung also vor allem als einen notwendigen Akt der Autosuggestion. (…) Ich hoffe vor allem, dass sich die Leute austauschen, sympathisch finden, zusammentun und es noch einmal mit München versuchen, bevor sie nach Berlin, Leipzig oder Hamburg ziehen.“

Kristian Kühn (Münchner Literaturbüro/Signaturen): „Schön, dass sowas wie der Große Tag der jungen Münchner Literatur auf die Beine gestellt wird – doch Vernetzung ist nicht alles, hoffentlich wird die Veranstaltung viel Beachtung finden und auch literarisch ein Erfolg! Die Signaturen drücken jedenfalls die Daumen und werden über den 24. Januar gern berichten! Es wird bestimmt spannend.“

Ursula Sautmann (LiteraturSeiten München): „Auf den „Großen Tag der jungen Münchner Literatur“ haben in München viele gewartet. (…) Das Verdienst von Tristan Marquardt, Nora Zapf und Daniel Bayerstorfer ist es, den vielen Stimmen gerade der jungen, noch nicht arrivierten Literaten eine Heimat zu geben: für den gemeinsamen Auftritt, aber auch für den Einstieg in eine vernetzte Zukunft.“

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